Chronik des Vereins
Die Zeit der Gründung bis zum 1. Weltkrieg
Im Jahre 1853 fand sich in Dunningen eine Schar Männer zusammen, um den „Volksgesang“ zu pflegen. Ein Männergesangverein wurde gegründet, und der „Liederkranz“ zählt somit zu den ältesten Gesangvereinen in dieser Gegend. In diesem Jahr kann der Verein sein 150-jähriges bestehen feiern. Mitbegründer und erster Chorleiter des jungen Vereins war Lehrer Zepf. Auch die Dirigenten der nachfolgenden Jahre und Jahrzehnte rekrutierten sich größtenteils aus der Lehrerschaft, die die nötige Vorbildung für dieses Amt besaß. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Im Jahre 1878 wurde die erste Vereinsfahne, die bis heute erhalten ist, geweiht. Die rege Vereinstätigkeit musste mit Beginn des 1. Weltkrieges, in dessen Verlauf auch mehrere Sänger gefallen sind, eingestellt werden.
Die Goldenen Jahre des Vereins
Auf Veranlassung der Brüder Hans und Wendelin Maier (letzterer war trotz schweren körperlichen Leidens bis ins Jubiläumsjahr 1978 aktiver Sänger) wurde im Jahre 1921 eine Sängerversammlung einberufen, die sich die Aktivierung des Vereinslebens zum Ziele setzte. In den folgenden Jahren erhielt der Verein bei Wertungssingen mehrere hohe Auszeichnungen. Im Jahre 1928 konnte der Liederkranz sein 75-jähriges Bestehen glanzvoll unter Beteiligung von 37 Vereinen feiern. Der Beginn des 2. Weltkrieges brachte die Vereinstätigkeit jäh zum erliegen.
Der Tradition verpflichtet
Nach den Wirren des Krieges besann man sich wieder auf die alte Sängertradition und erweckte den Verein zum neuen Leben. An der Spitze stand erneut, wie vor dem Krieg, Josef Moosmann, während Ludwig Graf aus Dunningen die musikalische Leitung übernahm und den Chor einer neuen Blütezeit entgegenführte. Das 100jährige Bestehen des Vereins wurde bei einem Fest im Juli 1953 gefeiert. Im selben Jahr wurde dem Verein die von Bundespräsident Theodor Heuss gestiftete Zelter-Plakette verliehen.
Die Neuzeit hält Einzug
Mit der Amtsübernahme des 1. Vorsitzenden im Jahre 1958 durch Anton Bantle wurden die Weichen für das heutige Erscheinungsbild des Liederkranzes gestellt. Auf seine Initiative hin wurden dem Laienspiel in Dunningen neue Impulse gegeben. Alljährlich im Winter führt die Theatergruppe des Liederkranzes, die weit über die Grenzen Dunningens bekannt ist, ein Theaterstück auf. Als weiteres herausragendes Ereignis darf der Heimatfilm angesehen werden, der im Jahre 1960 auf Anregung des Gesangvereins über Dunningen gedreht wurde.
Bei der Einweihung der neuen Festhalle im November 1965 wartete der Liederkranz mit einer besonderen Attraktion auf. Seine Theatergruppe bot mehr als 2000 Besuchern das bekannte Volksstück „Der Vogt auf Mühlstein“ dar. Ein Teil des Reinerlöses wurde der Aktion Sorgenkind zugewiesen.
In die bis dahin vorherrschende Männerdomäne bildete sich ab 1963 ein kleiner Kreis von Sängerinnen, die nach und nach in den Verein integriert wurden bis schließlich aus dem Männergesangverein ein gemischter Chor entstanden ist.
Mit dem Ausbau der Tenne im Jahre 1973-1974 wurde ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des Vereins gebildet.
Ein Höhepunkt in der Vereinsgeschichte war die Ausrichtung des 25. Gauchorfestes des Sängergaus Schwarzwald verbunden mit dem 125-jährigen Jubiläum 1978 in Dunningen. Mit Konzerten in der Pfarrkirche Dunningen, Festhalle Dunningen und in der Festhalle Seedorf an denen 24 Gastchöre teilnahmen und dem Festkonzert „Der Rose Pilgerfahrt“ wurde ein umfassendes musikalisches Rahmenprogramm geboten. Höhepunkt bildete der sternförmige Festumzug mit 84 Vereinen der mit einem Massenchor auf dem Kirchplatz seinen Abschluss fand. Mit mehreren Veranstaltungen wurde das Jubiläumsjahr abgerundet.
In den Jahren danach wuchs der Verein unter der Leitung von Hermann Schneider zu einem leistungsfähigen Chor heran, der mit einer Fülle von Konzerten und Auftritten sich der Öffentlichkeit präsentierte. Zu nennen sind da die Aufführung der Spatzenmesse von Mozart und die Messe in G-Dur von Schubert mit Solisten und großem Orchester in der Pfarrkirche zu Dunningen 1993 und 1998. Im weltlichen Bereich fanden die Aufführungen der „Maske in Blau“, der „Schwäbischen Dorfbilder“ sowie der „West Side Story“ großen Anklang. In Begleitung mit unserer Band begeistert der Chor auch das Publikum mit bekannten Melodien wie z. B. „Conquest of Paradise“, „Phantom der Oper“, „Memory“ aus Cats, „One Way Wind“, „Valencia“ und „Sierra Madre del Sur“.
Im Jubiläumsjahr 2003 führte der Liederkranz das Musical „Joseph und seine Brüder“ auf. Mit dem „Grand Prix für Popchöre“ gelang dem jungen Popchor ein sehr unterhaltsamer Gesangswettbewerb in Stil des „Eurovision Song Contest“ gelungen.
Die Tradition der Musicals wurde mit „Babylon“, O Mamma Mia, The King of Africa und Rock my Life sehr erfolgreich weitergeführt.
Die aufwändige Aufführung der „szenische Kantate“ Carmina Burana im Jahr 2016 war ein weiterer Höhepunkt des Chorlebens.